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Energiewende auf der Kläranlage


10 Jahre Co-Vergärung mit biogenen Abfällen auf der Kläranlage Schönebeck – ein Projekt mit Modellcharakter.

Die aktuelle Lage in Europa und der Welt macht uns eindringlich klar: Ohne alternative Energie, ohne Kreislaufwirtschaft, ohne maximal effektives Recycling geht es nicht. Unabhängigkeit bei der Energieversorgung bedeutet auch, ungenutzte Potenziale zu heben. Und genau das geschieht auf der Kläranlage Schönebeck (Elbe).

Kläranlagen zählen landauf, landab zu den größten kommunalen Stromverbrauchern. Aber: Da, wo am meisten verbraucht wird, sind die Einsparpotenziale am größten. Genau deshalb hat Veolia zum Beispiel in Schönebeck an der Elbe, wo sie im Auftrag der Stadt für den Betrieb der Abwasseranlagen zuständig ist, vor rund zehn Jahren den deutlich verbrauchsoptimierten Betrieb der Kläranlage zum Ziel erklärt und untersucht seitdem alle technologischen Investitionen und Erneuerungen im Vorfeld genau auf Energieoptimierung. Dabei kommt die DIN 50001 der Veolia zum Tragen (Energiemanagement).

Das Prinzip: Bei der Faulung von Klärschlamm in einem sogenannten Faulturm entsteht Energie. Um bei diesem Prozess eine größtmögliche Energieausbeute zu erreichen, müssen Co-Substrate, z.B. Fette, zugesetzt werden. Das optimale Mischungsverhältnis besteht aus drei Teilen Schlamm und einem Teil Co-Substrat.

Dieses Fett fällt beispielsweise in den Küchen von Gaststätten, Restaurants, Hotels und in den produzierenden Betrieben in Stadt und Umland an, dort muss es laut Gesetz über Abscheider gesammelt und entsorgt werden. Diesen Service bietet Veolia an. Um einen kontinuierlich ausgewogenen Betrieb des Faulturms zu garantieren und die steigenden Anlieferungsmengen zu bewältigen, mussten die Lagerungskapazitäten deutlich ausgebaut werden. Heute können in der Kläranlage bis zu 25 Kubikmeter Fett gelagert und vorgehalten werden. Und so wird aus der intelligenten Vernetzung unterschiedlicher Anforderungen, aus Abwasseraufbereitung und Fettentsorgung zusätzlich die Erzeugung von Energie – ein gutes Beispiel ganzheitlich gedachter Kreislaufwirtschaft.

Für die Kläranlage ist nach wie vor die Abwasserbehandlung die zentrale Aufgabe. Die umweltfreundliche Erzeugung von Energie ist allerdings zu einem wichtigen Nebeneffekt geworden. In der Gesamtbilanz ist die Anlage energiepositiv, produziert also mehr Strom, als für den Betrieb benötigt wird. 

Und das Beste daran: Das funktioniert überall in Deutschland – nicht nur in Schönebeck.

 

Kläranlage Schönebeck:
nebenbei Ökostrom-Produzent

Fortschrittliche Abwasserverwertung in Schönebeck/Elbe: Bereits seit zehn Jahren werden auf der Kläranlage in Schönebeck Fette und Lebensmittelreste co-vergärt.

 

 

Auf einen Blick

 

Energieautarke Kläranlage

Ausbau der Co-Vergärungsanlage zur signifikanten Steigerung der Energieausbeute im Abwasserreinigungsprozess.

 

Arbeitsschwerpunkte:

•  Den betrieblichen Abläufen entsprechende, bedarfsgesteuerte Zufuhr von Co-Substraten zum Klärschlamm im Faulungsprozess

Maßnahmen:

• Ausbau der Lagerkapazität für die Co-Substrate
• Schaffung einer separaten Annahmestelle für die Anlieferung von Altfetten und Ölen
• Anpassung der Zufuhr- und Regeltechnik

Besonderheit:

Die notwendige Entsorgung von Fetten aus Gaststätten, Hotelrestaurants und Großküchen und der Bedarf auf Kläranlagenseite ergänzen sich zu einer funktionierenden und profitablen Verwertungskette. Durch kürzere Transportwege des Altfettes wird der CO2-Ausstoß zusätzlich verringert.

Weitere Informationen zur Energiegewinnung aus Wasser

Veolia Water2Energy

 

 

IHR ANSPRECHPARTNER:

Sebastian Lösch
Niederlassungsleiter Veolia Schönebeck

 

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