Gemeinsam mit Partnerunternehmen aus dem öffentlichen und privaten Sektor koordiniert Veolia ein Projekt zum vollständigen Recycling von Photovoltaik-Modulen, das über EIT RawMaterials von der EU gefördert wird.

In Zeiten des Klimawandels und der Energiekrise gewinnen erneuerbare Energien immer mehr an Bedeutung. Photovoltaik-Technologie ist dabei keine Ausnahme: In den letzten Jahren ist die Zahl der weltweit installierten Photovoltaik-Module nahezu exponentiell angestiegen. Während die weltweite Photovoltaikleistung im Jahr 2001 noch bei 810 MW1 lag, entsprach sie 2011 bereits rund 70 GW (1 GW = 1000 MW) und hat sich bis 2021 auf 942 GW2 erhöht.
Herausforderung
Photovoltaik-Recycling im industriellen Maßstab ermöglichen
Mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren erreichen die ersten Photovoltaik (PV)-Module nun das Ende ihrer Nutzungsdauer. Bis 2050 wird mit einer Menge von 60 Millionen Tonnen alten PV-Modulen gerechnet, wovon voraussichtlich 10 Millionen Tonnen innerhalb Europas anfallen werden. Da mit steigender Zahl der installierten PV-Module also auch die Zahl der stillgelegten Anlagen zunimmt, ist das Ziel des Projekts ReProSolar, eine Infrastruktur zu schaffen, die das Recycling der sogenannten end-of-life PV-Module in industriellem Maßstab ermöglicht.
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Lösung
Mit dieser innovativen Technologie gewinnen wir beim PV-Recycling wertvolle Rohstoffe zurück
Um die in den PV-Modulen enthaltenen wertvollen Rohstoffe Kupfer, Silber, Aluminium, Silizium, Glas und Silikon ohne Zerkleinerung der Module zurückzugewinnen, wurde durch das Zusammenführen verschiedener Methoden ein innovativer Prozess entwickelt.
In diesem werden die Solarzellen durch eine neue Delaminierungstechnologie mithilfe hochintensiver Lichtblitze von der Glasplatte getrennt. Im zweiten Schritt erfolgt anhand innovativer chemisch-physikalischer Verfahren die Rückgewinnung der Rohstoffe in sehr hoher Reinheit, welche nun als Sekundärrohstoffe wieder in verschiedene verarbeitende Industrien eingegliedert und weiter genutzt werden können. Auf diese Weise schließt sich der Stoffkreislauf.
Das Projekt trägt somit zur Entwicklung der Photovoltaik-Industrie von einer Linearwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft bei, in der Abfälle vermieden werden und Rohstoffe langfristig erhalten bleiben. Das Projekt spielt daher eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der CO2-Emissionen und beim Ressourcenschutz.
Projektpartner
Das Projekt wird von Veolia geleitet und gemeinsam mit fünf Partnerunternehmen vorangetrieben. Über EIT Raw Materials erhält es eine Förderung der EU in Höhe von insgesamt 4,8 Mio. Euro.
EIT RawMaterials, initiiert vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT), macht es sich als weltweit größtes Konsortium im Rohstoffsektor zur Aufgabe, den Übergang Europas zu einer nachhaltigen Wirtschaft voranzutreiben. Dabei greift EIT RawMaterials auf das weltweit größte Netzwerk von Partnern im Bereich Rohstoffe und innovative Werkstoffe zu.
Mit den Projektpartnern wird die gesamte Wertschöpfungskette beginnend mit der Aufbereitung und Rohstoffreinigung über die Abfallstrom-Lieferkette bis hin zur Wiedereingliederung in verschiedene Industrien berücksichtigt.
Evonik
Ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie, das durch Entwicklung von Smart Materials wie Silanen mehr Ressourceneffizienz schafft
FLAXRES
Ein Technologieunternehmen, das einen Prozess entwickelt hat, der die sortenreine Trennung von Photovoltaik-Modulen in ihre Hauptbestandteile ermöglicht
Grenoble INP SIMaP
Führendes Forschungslabor für physikalische Metallurgie, Thermodynamik sowie für Baumaterialien
ROSI
Anbieter innovativer Lösungen für das Recycling und die Aufwertung von Rohstoffen aus der Solarindustrie, insbesondere Silikon und Silber
Tecnalia
Größtes Zentrum für angewandte Forschung und technologische Entwicklung in Spanien, unter anderem in den Bereichen Kreislaufwirtschaft und Energiewende
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1 IEA PVPS, Trends in Photovoltaic Applications, 2019
2 IEA PVPS, Snapshot of Global PV Markets, 2022