Ersatzbrennstoffe

Abfälle werden zu hochwertigen Energieträgern

Mit rund 1,2 Millionen Tonnen hergestelltem Ersatzbrennstoff pro Jahr ist Veolia der Marktführer unter den Ersatzbrennstoff-Lieferanten in Deutschland. Somit trägt Veolia dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen und gleichzeitig nicht recycelbare Abfälle sinnvoll zu verwerten. Denn während die fossilen Brennstoffe weltweit knapper werden, entsteht täglich immer mehr Abfall. Die Abfälle, die nicht mehr recycelt werden können nutzt Veolia zur Produktion sogenannter Ersatzbrennstoffe, die als Ersatz für natürliche Primärenergieträger, wie Erdöl, Erdgas oder Kohle als Brennstoff eingesetzt werden, um Energie zu erzeugen. Ersatzbrennstoffe sind somit wahre Beschützer natürlicher Ressourcen.

Wie Ersatzbrennstoff entsteht

 

Die Herstellung von Ersatzbrennstoff hat zum Ziel, Abfälle so aufzubereiten, dass sie sich besonders gut als Brennstoff eignen. Durch den Herstellungsprozess wird aus alltäglichen Abfällen ein hochkalorischer, homogener und ungefährlicher Brennstoff, der sich im Gegensatz zu unbehandelten Abfällen, dank gleichbleibender Qualität als Input für thermische Verwertungsanlagen eignet.

Das Ausgangsmaterial für den Ersatzbrennstoff sind Abfälle, die tagtäglich bei den Menschen zu Hause oder in Betrieben anfallen: Gewerbeabfälle, Restmüll sowie Verpackungsabfälle aus Privathaushalten, die anschließend aufbereitet werden. 

Für jede dieser Abfallarten gibt es eigene, spezialisierte Anlagen, in denen Ersatzbrennstoff hergestellt wird. In Deutschland betreibt Veolia 15 Anlagen zur Ersatzbrennstoffherstellung. Bevor die eigentliche Produktion der Ersatzbrennstoffe jedoch beginnt, werden die Abfälle zunächst getrennt eingesammelt und zu den Sortier- und Vorbehandlungsanlagen transportiert, wo sie verschiedene Prozessschritte - angepasst auf die Abfallart - auf dem Weg zum Ersatzbrennstoff durchlaufen. Bei der Ersatzbrennstoffherstellung finden unabhängig von dem Ausgangsabfall drei essentielle Prozessschritte statt.

 

Prozessschritte bei der Herstellung von Ersatzbrennstoff

Entnahme von recyclingfähigen Wertstoffen, Störstoff- und Schadstoffentfrachtung

Mittels verschiedener Sortierverfahren, werden den Abfällen die Stoffe entnommen, die sich für die stoffliche Verwertung, also das Recycling eignen. Dies sind Materialien, wie einfache PET- und HDPE-Kunststoffe oder Metalle, die wieder verarbeitet und als recycelte Wertstoffe genutzt werden können. Die übrigen Abfälle können aufgrund ihrer Materialzusammensetzung und Beschaffenheit (z.B. nicht recyclingfähige Materialverbunde, stark verschmutzte Abfälle) nicht stofflich verwertet werden und kommen somit für die Aufbereitung als Ersatzbrennstoff in Frage.

Dieser Materialstrom wird von Stoffen befreit, die als Ersatzbrennstoff den Verbrennungsprozess stören, den Heizwert mindern würden oder Schadstoffe freisetzen könnten. Dabei handelt es sich hauptsächlich um verbleibende schadstoffhaltige Metallverbindungen sowie um PVC. Übliche Störstoffe sind Batterien, die fälschlicherweise im Hausmüll oder Gewerbeabfall entsorgt wurden und enorme Schäden in Feuerungsanlagen verursachen würden und deshalb aussortiert werden müssen.

Größentrennung

Durch die Verfahren der Siebung und Windsichtung werden die Abfälle in unterschiedliche Größen aufgeteilt. Es entstehen mehrere Abfallströme mit Materialien, vergleichbarer Korngrößen.

Zerkleinerung

Die von Stör-, Schad- und Wertstoffen befreiten Abfälle werden zerkleinert und somit auf eine für die Feuerung geeignete Größen gebracht. Aus einer Abfallart können Ersatzbrennstoffe unterschiedlicher Korngröße von 30 mm bis zu 600 mm Kantenlänge produziert werden. Die unterschiedlichen Korngrößen eignen sich für verschiedene Verwertungsmöglichkeiten.


 

 

Vorteile

Durch die Herstellung von Ersatzbrennstoff ergeben sich gegenüber der Verbrennung von unbehandeltem Abfällen verschiedene Vorteile:

Erhöhung des Heizwertes und optimale Ausnutzung des Energiegehaltes der Ausgangsabfälle

Gleichbleibende Qualität des Brennstoffes für einen planbaren Verbrennungsprozess

Sichere thermische Verwertung von Abfällen durch Stör- und Schadstoffentfrachtung


Verwertung von Ersatzbrennstoffen

Ersatzbrennstoffe sind hochkalorische Energieträger, die in Bereichen mit hohem Energiebedarf Anwendung finden. Übliche Abnehmer sind Zementwerke und energieintensive Industriebetriebe mit eigenen Kraftwerken, die durch die Verfeuerung des Ersatzbrennstoffs Energie oder Prozesswärme für ihre Produktionsprozesse gewinnen. Auch in Energieversorgungsunternehmen kommt Ersatzbrennstoff typischerweise zum Einsatz, um die Energieversorgung von Privathaushalten und Gewerbebetrieben sicherzustellen.

Ersatzbrennstoffe können entweder direkt verfeuert oder mitverbrannt werden und eignen sich für die folgenden thermischen Verfahren:

 

  • Wirbelschichtfeuerung

  • Rostfeuerung

  • Mitverbrennung 

  • Verwertung in Zementwerken

Für alle diese Verfahren stellen wir Ersatzbrennstoffe bereit, die hinsichtlich Heizwert, Feuchtigkeitsgehalt und Korngröße auf die jeweiligen Anwendungen optimiert sind. Es besteht auch die Möglichkeit, zur Mitverbrennung von getrocknetem Klärschlamm. 

Durch langfristige Partnerschaften können wir uns auf die Anforderungen einstellen, die sich aus den speziellen Gegebenheiten der Verwertungsanlage ergeben und ein passgenaues, qualitativ konstantes Ersatzbrennstoff-Produkt zur Verfügung stellen.

 

Ökologische Betrachtung von Ersatzbrennstoff 

Durch die Herstellung von Ersatzbrennstoff, finden Abfälle, die anderweitig im Sinne von Recycling nicht mehr verwertet werden können, eine nutzbringende Verwendung. Die thermische Verwertung ist laut Kreislaufwirtschaftsgesetz und der darin festgelegten fünfstufigen Abfallhierarchie nach der Vorbereitung zur Wiederverwendung und dem Recycling die effizienteste und umweltfreundlichste Abfallbehandlungsmethode.

Durch die thermische Verwertung der Ersatzbrennstoffe wird im Gegensatz zur bloßen Müllverbrennung ein weiterer Nutzen in Form von zusätzlicher Energie, Dampf oder Wärme geschaffen. Dadurch werden zugleich natürliche Ressourcen geschont, indem Ersatzbrennstoffe primäre Energieträger als Brennstoff ersetzen. 

Die thermischen Verwertung von Ersatzbrennstoffen unterliegt dabei gesetzlichen Vorgaben zur Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung. Vor allem emissionschutzrechtliche Auflagen sichern die Einhaltung wichtiger Umweltstandards beim Anlagenbetrieb.