Eine unsichtbare Beeinträchtigung ist auf den ersten Blick nicht erkennbar und daher schwer oder gar nicht feststellbar, wenn die betroffene Person nicht selbst darüber spricht.
Im Alltag bedeutet dies, dass ein Mensch auf Schwierigkeiten stoßen kann, ohne dass sein berufliches oder privates Umfeld diese mit einer Behinderung in Verbindung bringen kann.
In Deutschland haben 10,4 Millionen Menschen eine Beeinträchtigung. 80 % der Beeinträchtigungen sind nicht sichtbar.
Zu unsichtbare Beeinträchtigung gehören:
- Chronische Erkrankungen (Krebs, Diabetes, Migräne)
- Sensorische Beeinträchtigungen (Hören oder Sehen)
- Chronische Schmerzen
- Psychische Erkrankungen (Depression, Angststörungen)
- Neurologische Störungen (Autismus, LRS)
Unsere Aktionswoche gegen Stereotype über unsichtbare Beeinträchtigungen
Warum ist es wichtig, gegen diese Stereotype und Vorannahmen vorzugehen?
Die meisten Unternehmen geben an, nur einen relativ kleinen Anteil an Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung zu beschäftigen – im Durchschnitt zwischen 4 % und 7 %.
Dabei gaben in einer Umfrage der Boston Consulting Group (BCG) jedoch 25 % der Befragten an, mit einer Beeinträchtigung zu leben.
Diese unterschiedlichen Zahlen weisen auf ein klares Problem hin: Viele Menschen mit Beeinträchtigung sprechen am Arbeitsplatz nicht offen über ihre Situation – oft aus Angst vor Stigmatisierung oder negativen Folgen auf ihre Arbeitsplatzsicherheit oder Karrierechancen.
Stereotype über Beeinträchtigung haben konkrete Folgen für das Berufsleben:
- Tägliche Herausforderungen der beeinträchtigten Menschen werden missverstanden oder ignoriert
- Fehlende Barrierefreiheit und/oder unzureichende Unterstützung im Arbeitsalltag
- Ein Gefühl der Isolation und ein geringeres Selbstvertrauen bei den Betroffenen
- Erhöhter Stress und Müdigkeit durch das permanente Gefühle, die Beeinträchtigung zu verbergen oder auszugleichen
- Langfristig eine Verschlechterung des Wohlbefindens und der psychischen Gesundheit
Unsichtbar heißt nicht unwichtig: 6 Beeinträchtigungen im Fokus
MIGRÄNE
Migräne ist ein pulsierender, einseitiger Kopfschmerz, der in wiederkehrenden Anfällen auftritt. Häufig begleitet von Übelkeit oder Empfindlichkeit gegenüber Licht oder Lärm. Von chronischer Migräne spricht man, wenn Kopfschmerzen an mindestens 15 Tagen pro Monat über mehr als drei Monate auftreten.
Migräneanfälle entstehen durch eine übermäßige elektrische Reizung der Nervenzellen im Gehirn. Dieses Phänomen ist genetisch bedingt und wird durch Umweltfaktoren (sogenannte Trigger) beeinflusst – etwa Schlafmangel, Alkohol, Nikotin, übermäßigen Stress oder hormonelle Schwankungen.
In Deutschland sind fast 15 % der Frauen und 6 % der Männer von Migräne betroffen.
Mögliche Auswirkungen auf die Arbeit
- Starke Schmerzen
- Müdigkeit
- Reizbarkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Visuelle oder sensorische Störungen (Flimmern, Zickzacklinien, Kribbeln)
- Schwierigkeiten, in lauter oder stark beleuchteter Umgebung zu arbeiten
Unterstützung (Verbände, Selbsthilfegruppe o.ä.) und Selbsttests
- Selbsttest
- 10 schnell Regeln zur Selbsthilfe
- Deutsche Migräne und Kopfschmerz Gesellschaft: Viele Infos rund um Kopfschmerz inkl. Expertensuche
- Migräne am Arbeitsplatz: Infos für Betroffene Arbeitnehmer*innen und deren Arbeitgeber und Selbsthilfegruppen.
TEILWEISER ODER LEICHTER HÖRVERLUST
Von Hörverlust spricht man, wenn eine Person nicht so gut hören kann wie eine Person mit altersgemäßen Gehör, wobei der Schwellenwert bei 20 dB oder besser in beiden Ohren liegt.
Hörverlust kann ein oder beide Ohren betreffen und das Verfolgen von Gesprächen oder das Hören lauter Geräusche erschweren. Teilweise Schwerhörigkeit kann angeboren oder erworben sein (z. B. durch Alter, Infektionen, Verletzungen oder Lärmbelastung).
| Grad der Hörbeeinträchtigung | Dezibel (dB) |
|---|---|
| Keine | ≤ 20 |
| Leicht | 20-39 |
| Mittel | 40-69 |
| Schwer | 70-89 |
| Hochgradig | ≥ 90 |
Rund 16 % der Erwachsenen in Deutschland sind schwerhörig.
Mögliche Auswirkungen auf die Arbeit
- Schwierigkeiten, Gespräche oder Anweisungen zu folgen
- Hörermüdung durch den zusätzlichen Anstrengung Gesprächen zu folgen
- Risiko von Missverständnissen und Frustration in der Kommunikation
- Soziale oder berufliche Isolation
Unterstützung (Verbände, Selbsthilfegruppe o.ä.) und Selbsttests
- Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. - Informationen, Beratung, Selbsthilfegruppen
- Bundesverband der Hörsysteme-Industrie - Aufklärung über Hörsysteme und Hörimplantate
- Hörtest
CHRONISCHE SCHMERZEN
Chronische Schmerzen werden definiert als anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen über mehr als drei Monate bzw. über die reguläre Heilungszeit hinaus.
Sie können verschiedene Körperregionen betreffen (Rücken, Gelenke, Muskeln, Kopf etc.) und viele Ursachen haben: entzündlich (Arthrose, Polyarthritis), neurologisch (Neuralgien, Neuropathien), posttraumatisch oder im Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen wie Fibromyalgie oder Krebs.
Im Gegensatz zu akuten Schmerzen, die eine Warnfunktion haben, verlieren chronische Schmerzen diese Schutzfunktion und werden zu einer eigenständigen Erkrankung, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Sie gehen oft einher mit Schlafstörungen, emotionalen Stress (Depression, Angstzuständen) sowie verminderter Konzentration und Leistungsfähigkeit.
Konkret berichten 23 Millionen Deutsche, also rund 28 % der Bevölkerung, von chronischen Schmerzen.
Mögliche Auswirkungen auf die Arbeit
- Anhaltende körperliche und geistige Müdigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Bedarf an Barrierefreiheit am Arbeitsplatz und
- Einschränkung bei der Erledigung bestimmter Aufgaben
Unterstützung und Selbsttests
- Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.: für allgemeine Infos zum Thema Schmerzen und auch Finden von Selbsthilfegruppen.
- Deutsche Schmerzliga: Schmerztelefon, Therapeutensuche.
- Selbsttest Somatoforme Störung - wenn keine körperliche Ursache für chronische Schmerzen gefunden werden kann.
DEPRESSION
Die depressive Störung, oder Depression, ist gekennzeichnet durch das Gefühl von Traurigkeit und Leere, Reizbarkeit. Begleitet wird sie von einem dauerhaften Verlust der Fähigkeit, Freude oder Interesse zu empfinden.
Es ist wichtig, Depressionen von normalen Stimmungsschwankungen im Alltag zu unterscheiden. Bei einer depressiven Episode ist die depressive Stimmung den größten Teil des Tages, fast täglich, über mindestens zwei Wochen vorhanden. Jede Person kann betroffen sein, auch wenn Menschen, die traumatische Erfahrungen oder Misshandlungen erlebt haben, ein höheres Risiko tragen.
In Deutschland leiden 9,26 Millionen Menschen (12,1 % der Bevölkerung) an Depressionen. Frauen (15,2 %) sind stärker betroffen als Männer (8,9 %).
Mögliche Auswirkungen auf die Arbeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schlafstörungen und erhöhte Müdigkeit
- Schwierigkeiten, Motivation und Interesse aufrechtzuerhalten
Unterstützung und Selbsttests
- Deutsche Depressionshilfe: Infos, Selbsthilfegruppen usw.
- Telefonseelsorge (kostenlos und anonym)
- Selbsttest
DIABETES
Diabetes ist eine chronische Krankheit, die entsteht, wenn der Körper nicht genug Insulin produziert oder dieses Hormon, das den Blutzucker reguliert, nicht effektiv nutzen kann. Dies führt zu einem Ungleichgewicht des Blutzuckerspiegels.
- Diabetes Typ 1: Die Bauchspeicheldrüse produziert nicht genügend Insulin. Dies ist meist genetisch bedingt und kann durch Umweltfaktoren wie Virusinfektionen, die Exposition gegenüber bestimmten Toxinen, die Ernährung oder Stress ausgelöst werden.
- Diabetes Typ 2: Dieser Typ, der über 95 % aller Diabetesfälle ausmacht, ist primär mit dem Lebensstil verbunden (Übergewicht, mangelnde Bewegung) und tritt meist nach dem 45. Lebensjahr auf. Obwohl auch eine genetische Veranlagung eine Rolle spielt, ist das Hauptproblem, dass der Körper das produzierte Insulin nicht effektiv nutzen kann, was zu Hyperglykämie führt.
Laut Statistiken aus dem Jahr 2023 litten in Deutschland 7,53 Millionen Menschen (10,98 % der Bevölkerung) an Typ-2-Diabetes.
Mögliche Auswirkungen auf die Arbeit
- Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten aufgrund von Blutzuckerschwankungen
- Bedarf an regelmäßigen Pausen zur Blutzuckerkontrolle oder Nahrungsaufnahme
- Risiko einer Hypoglykämie, die eine schnelle Reaktion erfordert
Unterstützung (Verbände, Selbsthilfegruppe o.ä.) und Selbsttests
- Deutsche Diabetes-Hilfe – Diabetes-Wissen, Tipps für den Alltag, Hilfe (Sprechstunden, Gruppen), Veranstaltungen
- Deutscher Diabetiker Bund – Selbsthilfeorganisation für Diabetiker, Prävention, Schulungen, Therapie und umfassende Beratung
- Risikotest, Deutsche Diabetes Stiftung
KREBS
Krebs ist ein Sammelbegriff für eine große Gruppe von Krankheiten, die jeden Teil des Körpers betreffen können.
Krebs entsteht durch eine ursprünglich normale Zelle, deren Funktion gestört wird. Diese Zelle teilt sich und produziert weitere „abnormale“ Zellen, die übermäßig und unkontrolliert wachsen. Diese Zellen bilden eine bösartige Tumormasse (maligne). Das Wachstum beginnt lokal, breitet sich auf das umliegende Gewebe aus und kann sich schließlich über den Körper hinweg ausbreiten, wobei die abnormen Zellen Metastasen bilden.
Die Zellmutationen entstehen durch das Zusammenspiel von genetischen Faktoren, die jeder Person eigen sind, und äußeren Einflüssen, die in drei Kategorien eingeteilt werden:
- Physikalische Karzinogene: ultraviolette Strahlung, ionisierende Strahlung
- Chemische Karzinogene: Asbest, Bestandteile des Tabakrauchs, Alkohol, Aflatoxin, Arsen
- Biologische Karzinogene: bestimmte Virus-, Bakterien- oder Parasiteninfektionen
Im Jahr 2022 sind insgesamt in Deutschland rund 504.000 Krebserkrankungen erstmals diagnostiziert worden. Etwa die Hälfte der Fälle betrafen Brustdrüse (74.512), Prostata (74.895), Dickdarm (54.610) oder Lunge (56.577).
Mögliche Auswirkungen auf die Arbeit
- Erhöhte Müdigkeit und verringerte Belastbarkeit
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
- Schmerzen oder körperliche Einschränkungen
- Häufige medizinische Termine oder Erholungsphasen
- Emotionale Belastung und Stressbewältigung
Unterstützung (Verbände, Selbsthilfegruppe o.ä.) und Selbsttests
- Deutsche Krebshilfe - Informationen, Selbsthilfegruppen, persönliche Beratung, finanzielle Unterstützung. Telefonische Beratung: 0800 80708877.
- Krebsinformationsdienst - Medizinisch fundierte Informationen über alle Krebsarten. Telefonberatung: 0800 4203040.
- CancerSurvivor - Erfahrungsberichte, psychologische Unterstützung.
Was macht Veolia für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung?
Veolia verfügt über zwei grundlegende formale Rahmen, die das Engagement für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung strukturieren:
- Charta des Global Network on Disability and Business (ILO): Veolia hat diese Charta 2022 unterzeichnet und verpflichtet sich damit zur Förderung der Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen, zur Bekämpfung von Diskriminierung und zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden für Vorurteile.
- Europäische Rahmenvereinbarung zur Vielfalt und Inklusion: Diese Vereinbarung wurde am 26. März 2025 unterzeichnet und etabliert die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen als eine der zehn vorrangigen Maßnahmen auf Konzernebene.
Für Fragen oder Unterstützungsbedarf stehen folgende Ansprechpartner zur Verfügung:
- Ihre Personalabteilung
- Fachbereich Diversity: Vielfalt und Teilhabe: [email protected]
- Die Schwerbehindertenvertretung (SBV)
ENTSORGUNG
| Bianca Daedrich | SBV-Vertrauensperson VUS GmbH | 040 / 78 10 13 16 | [email protected] |
| Grit Ulrich | Stellvertretung VUS GmbH | 040 78 10 12 41 | [email protected] |
| Thomas Zimmer | SBV-Vertrauensperson Veolia Solutions Deutschland GmbH | 0151 / 28099098 | [email protected] |
| Ernst Schneider | SBV-Vertrauensperson VUS Süd | ||
| Alexander Orthmeyer | Alexander Orthmeyer Stellvertretung VUS Süd | ||
| Randy Schneider | SBV-Vertrauensperson VUS Ost | [email protected] |
ENERGIE
| Jens Runge | SBV-Vertrauensperson BS|ENERGY | 0531 / 38 33 953 | [email protected] |
| Jacqueline Schneider | Stellvertretung BS|ENERGY | 0171 / 92 21 112 | [email protected] |
| Frank Partzsch | SBV-Vertrauensperson BS|NETZ | 0175 / 2615594 | [email protected] |
| Andreas Kruse | Stellvertretung BS|NETZ | 0531 / 38 32 258 | [email protected] |
| Frank Kanka | SBV-Vertrauensperson SE|BS | 0531 / 38 34 54 29 | [email protected] |
| Peter Claas | Stellvertretung SE|BS | 0151 / 52 94 61 50 | [email protected] |
| Ingo Schoenfelder | SBV-Vertrauensperson SWG | 03581 / 33 91 63 | [email protected] |
WASSER
| Karsta Leuschner | SBV-Vertrauensperson VWD, Bereich Abwasser | 0163 / 7528580 | [email protected] |
| Maximilian Hofmann | 1. Stellvertretung VWD, Bereich Trinkwasser | 0172 / 25 12 578 | [email protected] |
| Andreas Conrad | 2. Stellvertretung VWD, Bereich Abwasser | 0163 / 79 71 186 | [email protected] |
| Viola Seiler | SBV-Vertrauensperson MIDEWA | 03461 / 35 25 52 | [email protected] |