Preisanpassungen

Geschäftsbereich Entsorgung

Wir sind ständig darum bemüht, unter Berücksichtigung des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses, unsere Dienstleistungen für Sie zu optimieren und gleichzeitig die Entsorgungssicherheit für Sie zu gewährleisten. Wir bitten um Verständnis, dass wir ab dem 01.01.2020 einen Teil der nachstehend erläuterten Mehrbelastungen, deren Ursachen gänzlich außerhalb unseres Einflussbereiches liegen, an Sie weitergeben müssen. 

Die Preisanpassung ist unter anderem den gestiegenen Logistik- und Verwertungskosten geschuldet. Aber auch weltwirtschaftliche Entwicklungen wie Strafzölle und Einfuhrbeschränkungen beeinflussen die internationalen Rohstoffmärkte für Altpapier und Kunststoffe negativ. Trotz dieser negativen Vorzeichen investiert Veolia weiterhin in Vorbehandlungsanlagen für Gewerbeabfälle, Biogas-/Biomassekraftwerke sowie in Aufbereitungs- und Recyclinganlagen zur stofflichen Verwertung. 

Folgende Entwicklungen mussten wir bei der Preisgestaltung kalkulatorisch berücksichtigen:

Lkw-Maut

Die Erhöhung der LKW-Maut auf deutschen Autobahnen und Einführung bzw. Ausweitung der LKW-Maut auf deutschen Bundesstraßen wirkt preistreibend bei der Erfassung und für die Logistik im Rahmen der Vorbehandlung und Verwertung von Abfällen. Veolia bietet mittels Telematik-Technologie in den Fahrzeugen und bedarfsweise vernetzten Füllstandssensoren in Behältern ein optimiertes Tourenmanagement an. Davon profitieren Umwelt und Kunden gleichermaßen.

Personalkosten

Der Fachkräftemangel (insbesondere bei Berufskraftfahrern) und ein deutlich gestiegenes Lohnniveau in der Recyclingwirtschaft führt zu anhaltend höheren Personalkosten. 

Gewerbeabfallverordnung

Die Gewerbeabfallverordnung, deren letzte Stufe am 1. Januar 2019 in Kraft getreten ist, führte zu neuen Verpflichtungen für Sie als Abfallerzeuger (verstärkte Trennung der Abfälle, Dokumentation) und aufgrund der gestiegenen technischen Anforderungen für Vorbehandlungsanlagen auf unserer Seite zu hohen Investitionen. Die Folge sind zusätzliche und längere Transporte, um das Material rechtskonform entweder in hintereinander geschalteten Anlagen zu bearbeiten oder aber um das Material direkt in modern aufgerüsteten Anlagen zu bearbeiten, in denen der Abfall komplett verarbeitet werden kann. Diese Kapazitäten sind derzeit in Deutschland jedoch knapp. 

Brände/Anlagenausfälle

Auch die zunehmende Verknappung von Abfallbehandlungs-/Verwertungskapazitäten wirkt preistreibend. Zwei heiße Sommer in Folge mit langen Trockenperioden erhöhten die Brandgefahr in Sortier- und Vorbehandlungsanlagen dramatisch.  In der Geschichte der modernen Abfallbehandlung gab es keine vergleichbar schadensintensive Häufung von Bränden. Direkte Folge waren die Vernichtung ganzer Anlagen mit hunderttausenden Tonnen Behandlungskapazität in der gesamten Bundesrepublik, leider auch bei Veolia. Versicherer sind nur noch zu erheblich höheren Prämien und sehr anspruchsvollen technischen Auflagen bereit,  Anlagenstandorte der Entsorgungswirtschaft zu versichern. Als häufige Brandursache wurden übrigens steigende Mengen an illegal über die Haus- und Gewerbeabfälle entsorgte Lithium-Ionen-Batterien in Elektoaltgeräten ausgemacht, die aufgrund ihrer Eigenschaften eine extreme Gefahr in Sortieranlagen darstellen.

Bauschutt/Boden

Die anhaltende Bautätigkeit sorgt in Deutschland für einen großen Zustrom an Bauschutt und Boden. Diese Fraktionen können jedoch nur sehr zeitaufwendig aufbereitet und wiederverwendet oder im Falle von mineralischen Abfällen deponiert werden. In der Folge führt das dauerhafte Überangebot zu deutlich höheren Verwertungs- und Beseitigungskosten.

Altpapier

Der durch nationale Handelsbeschränkungen bedingte Einbruch des asiatischen Absatzmarktes führt weltweit zu einem Überangebot an Altpapier mit entsprechend negativen preislichen Auswirkungen. Das in Deutschland verbleibende regionale Überangebot führt zu erhöhten Qualitätsansprüchen der hiesigen Papierfabriken; Ware minderer Qualität wird abgewiesen.

Kunststoffe

Für Kunststoffabfälle stehen trotz gleichzeitig signifikant steigenden Produktionsmengen in Europa nicht genügend Verarbeitungs-/Recyclingkapazitäten zur Verfügung. Das europäische Überangebot bei gleichzeitig geringer regionaler Nachfrage von Rezyklaten führt unweigerlich zu niedrigeren Vergütungen und zu höheren Qualitätsanforderungen. Im Bereich der transparenten LDPE-Folien ist seit 2015 der Verwertungserlös über 60% gefallen, bunte Folienqualitäten können nur noch gegen Zuzahlung abgesetzt werden.

Bei Kunststofffolien gilt wie bei allen Kunststoffen: Entscheidend ist eine sortenreine Sortierung und Erfassung der Abfälle. Veolia sichert den Absatz von Kunststoffabfällen auch durch den Auf- und Ausbau eigener Recyclingkapazitäten. Derzeit wird allein in Deutschland durch Veolia eine Menge von über 100.000 Tonnen Kunststoffe pro Jahr recycelt

Speisereste/Bioabfälle

Kunststoffe sind auch ein Thema in unseren Biogasanlagen, in denen neben Speiseresten auch verpackte Lebensmittel verarbeitet werden. Das dort produzierte Biogas wird zur Stromproduktion genutzt oder direkt in das Erdgasnetz eingespeist. Nebenprodukt dieses Prozesses ist der Gärrest, der als Dünger auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht wird. Davor müssen jedoch Kunststoffteilchen mit unverhältnismäßig hohem Aufwand herausgefiltert werden. Insbesondere in Regionen mit großem Tierbestand sind die landwirtschaftlichen Flächen jedoch ohnehin oftmals überdüngt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurden gemäß Düngemittelverordnung die Ausbringungsmengen je Hektar und der zulässige Ausbringungszeitraum stark eingeschränkt. Deshalb müssen unsererseits zusätzliche Lagermöglichkeiten geschaffen werden. Von einer weiteren Verschärfung der Anforderungen an die Ausbringung des Gärproduktes ist kurzfristig auszugehen. Veolia stellt sich diesen Herausforderungen und investiert in die dafür nötigen technischen Einrichtungen in unseren Biogasanlagen.

Gefährliche Abfälle

Angespannt ist die Situation auch bei der Verwertung gefährlicher Abfälle. Viele der vorhandenen Anlagen arbeiten bereits an ihrer Kapazitätsgrenze. Die Absteuerung einiger gefährlicher Abfallarten erfolgt teilweise sehr verzögert, da selbst die Zwischenlager häufig keine Abfälle mehr annehmen. 

Altholz

Das Mengenaufkommen ist auf einem sehr hohen Niveau konstant. Insbesondere die Verarbeitung in Kraftwerken bildet einen Engpass, da deren Lager gefüllt sind. Eine rohstoffliche Verwertung erfolgt nur noch zu Teilen, unter anderem weil Schad- und Bruchholz in größerem Maße zur Verfügung steht (Borkenkäferbefall, Sturmschäden). Die Zwischenlager bei Behandlern sind ausgeschöpft und immer längere Logistikwege zum Absatz wirken preissteigernd. Die Annahme von Altholz auf Seiten der Verwerter erfolgt restriktiv, Ablehnungen sind gängige Praxis geworden. Der Preisdruck ist dementsprechend hoch.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung. Erfahren Sie zudem, wie Sie mit der optimalen Umsetzung der Gewerbeabfallverordnung unter Umständen auch Entsorgungskosten einsparen können, wir beraten Sie gerne! 

Wir danken Ihnen für das bisherige entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf eine weiterhin vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Ihnen. 


Klimaschutz geht jetzt auch online! 

Nach Ihrer persönlichen Registrierung im Veolia Kundenportal informieren wir Sie per Mail sobald neue Dokumente Liefer-/Wiegescheine und Rechnungen für Sie zum Download zur Verfügung stehen. Mit dem Zeitpunkt der Registrierung, haben Sie vollen Zugriff auf Ihr kostenloses digitales Dokumentenarchiv, Aufträge, Statistiken und Bilanzen, Zertifikate sowie auf Ihr persönliches Benutzermanagement und vieles mehr. Darüber hinaus sind wir online 365 Tage im Jahr, 24 Stunden für Sie erreichbar. Melden Sie direkt Ihre bestehenden Behälter zur Entleerung an oder informieren Sie sich einfach Online über weitere Entsorgungsdienstleistungen.

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