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📅 Veröffentlicht: 17. Dezember 2025
Mit Total Waste Management (TWM) übernimmt Veolia für seine Kunden das komplette innerbetriebliche Abfallmanagement – von der Logistik über das Personal bis hin zur digitalen Stoffstromerfassung. Besonders geeignet für den ganzheitlichen Ansatz: die metallverarbeitende Industrie.
In der metallverarbeitenden Industrie zählt jeder Takt. Stillstände, Ineffizienzen oder ungeplante Entsorgungsvorgänge kosten Zeit und Geld – bei gleichzeitig steigenden Anforderungen an Rechtssicherheit, Ressourceneffizienz und Klimaschutz. Wo täglich Späne, Emulsionen, Filterstäube oder Verpackungen anfallen, entstehen schnell versteckte Kosten, Haftungsrisiken und ungenutzte Wertstoffpotenziale.
Total Waste Management (TWM) setzt genau hier an: Abfall wird nicht als Nebenprodukt, sondern als strategisch steuerbare Ressource verstanden. Ziel ist es, Prozesse transparent zu machen, Kosten zu senken und Wertstoffe optimal zu nutzen – planbar, auditfest und zukunftssicher.
Wie Unternehmen dieses Potenzial heben können und für wen sich TWM besonders lohnt, erläutert Klaus Wollner, Projektleiter Vertrieb für TWM bei Veolia.
Interview
VEOLUTIONS: Herr Wollner, TWM klingt nach einer Ideallösung für alle Betriebe, in denen Gewerbeabfälle und Wertstoffe anfallen. An wen genau richtet sich das Angebot von Veolia?
Klaus Wollner: Unsere Zielgruppe sind Großunternehmen der metallverarbeitenden Industrie, weil sich TWM erst ab einer bestimmten Menge wirklich lohnt. Aber auch die Vielfalt der Abfälle ist entscheidend. Besonders interessant ist es dann, wenn an vielen Stellen im Betrieb viele unterschiedliche Abfälle anfallen. Je komplexer und aufwändiger das Inhouse-Abfallmanagement ist, desto größer ist das Einspar- und Effizienzpotenzial für TWM. Deshalb bringen wir unser Personal und unsere Logistik bereits auf dem Betriebsgelände unserer Kunden zum Einsatz. Veolia übernimmt also das komplette On-Site-Abfallmanagement und optional die externe Entsorgung und Wiederverwertung durch uns oder unsere Partner. Das schont die Produktionskapazitäten, spart Zeit und vermeidet Reibungsverluste – und lohnt sich gleich doppelt für den Kunden.
Unsere Kunden möchten wissen, wo ihre Abfälle herkommen und welche Kosten durch sie entstehen. Deshalb erfasst unsere verursachergerechte Zuordnung der Abfallfraktionen neben den Abfallmengen auch die Entsorgungskosten. Denn einige Abfälle sind teurer, einige günstiger in der Entsorgung und andere haben eine Vergütung. Nur wenn ich das weiß, kann ich zielgerichtet die Effizienz verbessern und Kosten sparen.
VEOLUTIONS: Vor welchen Herausforderungen steht die metallverarbeitende Industrie aktuell und wie kann TWM dabei helfen, den Branchenerfolg auch in Zukunft zu sichern?
Klaus Wollner: Zunächst natürlich der globale Wettbewerb, die Umstellung auf strategisch sichere Lieferketten oder die jüngste globale Zollpolitik. Schauen wir auf den Automotive-Bereich als eine der Schlüsselindustrien hierzulande, so lautet die alles entscheidende Frage: Verbrenner oder Elektromobilität? Die Antwort entscheidet bei vielen Betrieben über die Existenz. Die Unternehmen stehen also unter einem enormen Transformationsdruck und sind gezwungen, die Effizienz weiter zu steigern und noch mehr Kosten einzusparen – bis hin zum Personalabbau. Dies gilt nicht nur für die Automotive-Industrie, sondern branchenübergreifend.
Zugleich beobachten wir, dass produktnahe Dienstleistungen zunehmend ausgelagert werden. Fachkräfte sollen sich vollständig auf die Produktion konzentrieren können, statt zusätzlich Abfallprozesse zu managen. Mit TWM unterstützen wir genau dabei: Wir übernehmen die operativen Aufgaben, sodass Unternehmen ihre Kapazitäten auf ihr Kerngeschäft ausrichten können. Das professionalisiert auch das interne Abfallmanagement – von passenden Behältern und klaren Sortierkonzepten bis hin zu einem standardisierten, standortübergreifenden Vorgehen. So wird aus einer Pflichtaufgabe ein echter Effizienzhebel.
VEOLUTIONS: Mehr Berechenbarkeit und Kontrolle über die eigenen Ressourcen wünscht sich vermutlich jedes Unternehmen. Was braucht es dafür?
Klaus Wollner: Wichtig ist die Verantwortlichkeit für das Thema im Unternehmen. Wo es die nicht gibt, wo viele unterschiedliche Abfälle entstehen, aber Entsorgung dennoch gewissermaßen nebenbei miterledigt wird, gibt es Effizienzverluste. Das betrifft nicht nur die Prozesse und den Personaleinsatz. Das Unternehmen riskiert auch, teure Ressourcen zu verschwenden, wobei ihm zusätzlich die Vergütung durch recycelbare Wertstoffe entgeht.
VEOLUTIONS: Aber gerade in der Metallindustrie mit ihrem hohen Wertstoffaufkommen dürfte Recycling doch jetzt schon weit verbreitet sein, oder?
Klaus Wollner: Im plastischen Metallbereich ist Recycling zwar Standard, dennoch lohnt sich die Zusammenarbeit mit externen Spezialisten – insbesondere, wenn wir direkt dort arbeiten, wo die Abfälle entstehen.
Bei einem Automotive-Kunden betreiben wir beispielsweise den Schrottplatz auf dem Betriebsgelände. Dort sorgen wir für eine sortenreine Erfassung, um optimale Vergütungen zu erzielen, und übernehmen zugleich den Gewerbeabfall, der ebenfalls vorschriftsgemäß behandelt werden muss. Für alle Fraktionen stellen wir die passenden Behälter sowie geschultes Fachpersonal bereit.
Der Kreis schließt sich, wenn wir die von uns fraktionierten Abfälle und Wertstoffe mit unseren eigenen Anlagen ressourcen-, klima- und umweltschonend recyceln bzw. entsorgen. Das Ergebnis ist ein schlanker, effizienter Prozess aus einer Hand.
VEOLUTIONS: Wie sich die Effizienz durch TWM steigern lässt, ist klar geworden. Aber wie wird Abfall darüber hinaus zu einer strategisch steuerbaren Ressource?
Klaus Wollner: Das ist neben der festen Verantwortlichkeit im Unternehmen der weitere zentrale Punkt: die Wertstoffperspektive. Die ist der Kern unseres Mindsets, die macht unseren Job bei Veolia aus. Selbstverständlich ist sie allerdings nicht. Denn der Job eines Unternehmens der metallverarbeitenden Industrie ist natürlich in erster Linie das eigene Produkt.
Aber das Produkt selbst ist eben nicht mehr die alleinige Antwort, wenn Unternehmen in einem unsicheren Umfeld auch in Zukunft erfolgreich sein wollen – dann, wenn es um Planungs-, Kalkulations- und auch Rechtssicherheit geht. Dann stellen sich nämlich ganz neue Fragen: Wo genau fallen welche Abfälle an? Wo ist das Abfallaufkommen und damit der Ressourcenverbrauch besonders groß? Das sind Fragen, die sich immer mehr Unternehmen stellen – und wir können sie beantworten.
Kritische Abfallarten in der metallverarbeitenden Industrie
… und wie sie mit einem integrierten Total Waste Management kosteneffizient behandelt werden können
Vermischte Metallfraktionen
Abfälle: Eisen- und NE-Metalle, seltene und Edelmetalle
TWM-Vorteil: Durch ein Total Waste Management-Konzept können diese Materialien über geeignete, getrennte Erfassungssysteme sortenrein gesammelt werden. Das erhöht nicht nur die Recyclingquote, sondern ermöglicht zugleich höhere Erlöse bei der Rückführung der Wertstoffe in den Kreislauf.
Metallhaltige Reststoffe und Wertstoffkreisläufe
Abfälle: u. a. Späne, Schlämme, Filterrückstände; oft durch Öle/Emulsionen verunreinigt
TWM-Vorteil: Durch sortenreine Erfassung, Entölung oder andere geeignete Aufbereitungsprozesse steigert TWM die Recyclingfähigkeit dieser Reststoffe deutlich. Gleichzeitig führt die verbesserte Qualität zu einer höheren Vergütung bei der Verwertung.
Verbundmetalle
Abfälle: beschichtete oder verklebte Komponenten, zum Beispiel Stähle mit Alu- oder Kupferelementen
TWM-Vorteil: Mit klaren Erfassungsvorgaben, einer qualifizierten Materialeinschätzung und optimierten Sammelwegen hilft TWM, Fehlwürfe und nachgelagerte Sortierkosten zu reduzieren. Das verbessert die Trennqualität und senkt gleichzeitig die Entsorgungskosten.
Gefahrstoffmanagement und Rechtssicherheit
Abfälle: ölhaltige Betriebsmittel, Lösemittel, Kühlschmierstoffe, Lacke
TWM-Vorteil: Ein integriertes TWM sorgt für die sichere Erfassung, fachgerechte Lagerung und lückenlose Dokumentation dieser Stoffe – vollständig konform mit KrWG und GefStoffV. Das schafft Rechtssicherheit und entlastet die betrieblichen Verantwortlichen.
„Unsere Kunden möchten wissen, wo ihre Abfälle herkommen und welche Kosten durch sie entstehen.“
Klaus Wollner
Projektleiter Vertrieb für Total Waste Management bei Veolia
VEOLUTIONS: Wie findet Veolia diese Antworten?
Klaus Wollner: Indem wir vor Ort die Abfallströme und -fraktionen sowie die Entsorgungs- und Verwertungswege analysieren. Erst wenn ich das alles weiß, kann ich das Potenzial, das uns die heutige Kreislaufwirtschaft bietet, voll ausschöpfen – monetär im Sinne von Effizienz und strategisch im Sinne einer steuerbaren Ressource. Dann kann ich schauen, wo ich etwas ändern muss, wo meine Sortierqualität nicht stimmt, wo mir wertvolle Vergütung entgeht oder wo sich Abfall von vornherein vermeiden lässt.
VEOLUTIONS: Wie funktioniert die Erfassung der Abfall- und Wertstoffströme?
Klaus Wollner: Dazu nutzen wir das webbasierte eNature-Portal. Das bietet uns alle Funktionalitäten, die wir brauchen, und ist darüber hinaus – unter verschiedenen Markennamen – in der Industrie relativ weit verbreitet. Allerdings wird es dort ausschließlich zur Erfassung des Abfalloutputs eingesetzt. Wir erfassen Output und Input – und zwar detailliert ausdifferenziert nach Fraktionen, Mengen und Kosten.
Das Ergebnis ist ein transparentes Abfallmanagement – nicht nur für uns, sondern vor allem für unsere Kunden. Wir bedienen das Portal, aber der Kunde kann es jederzeit einsehen. Darüber hinaus lassen sich die eNature-Daten für unterschiedlichste Bilanzierungen und Reportings nutzen: von der Einhaltung der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) bis hin zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gemäß European Sustainability Reporting Standards (ESRS).
VEOLUTIONS: Was macht TWM von Veolia zum Angebot der Wahl für die metallverarbeitende Industrie?
Klaus Wollner: Der Kunde erhält unsere Expertise aus allen Bereichen der Kreislaufwirtschaft: Logistik, Entsorgung und Recycling. Und er erhält von uns den Überblick, den es heute braucht: Indem wir die Abfallströme erfassen und digitalisieren, wird der gesamte Prozess des Abfallmanagements berechenbar und transparent. Strategische Entscheidungen, Kosteneinsparungen und gesetzliche Rechenschaftspflichten – all das wird mit TWM von Veolia deutlich einfacher.
Apropos Gesetze: Veolia verfügt nicht nur über die nötigen Genehmigungen, sondern ist als Entsorgungsfachbetrieb sowie nach ISO 14001 und 45001 zertifiziert. Und „ganzheitlicher Ansatz“ heißt bei uns, dass wir sämtliche Abfallarten im Betrieb im Blick haben – von klassischen Gewerbeabfällen bis hin zu anspruchsvollen Stoffströmen. Dazu gehören zum Beispiel metallhaltige Reststoffe wie Späne, Schlämme oder Filterrückstände sowie Gefahrstoffe wie ölhaltige Betriebsmittel, Lösemittel, Kühlschmierstoffe oder Lacke.
Ein weiterer Vorteil des TWM-Ansatzes ist die Transparenz über die damit verbundenen Emissionen. Abfallprozesse verursachen messbare Scope-3-Emissionen und tragen damit zum CO₂-Fußabdruck des Unternehmens bei. Dieser lässt sich durch ein optimiertes Abfallwirtschaftskonzept nicht nur reduzieren, sondern mithilfe des Tools Veolia ECO2CHECK auch systematisch erfassen und visualisieren. So wird sichtbar, wo im Abfallmanagement CO₂-Reduktionspotenziale bestehen. Voraussetzung für die Nutzung des Veolia ECO2CHECK ist, dass Veolia neben dem On-Site-Management auch die externe Entsorgung übernimmt. Auf dieser Grundlage entwickeln wir für unsere Kunden passgenaue Lösungen.
Darüber hinaus kommt unseren Kunden unsere Innovationskraft zugute – bis hin zu optionalen smarten Abfallbehältern, deren Füllstände in Echtzeit abgelesen werden können und die nahtlos in das eNature-Ökosystem eingebunden sind. Wer uns beauftragt, muss sich um das Thema Entsorgen keine Sorgen mehr machen.
VEOLUTIONS: Vielen Dank für diesen tiefen Einblick!
Leistungsübersicht Total Waste Management
Ganzheitliches Entsorgungsmanagement
- Beratung zu nachhaltigen Entsorgungslösungen
- Sammlung, Transport und Verwertung aller Abfallarten
- Logistiksteuerung und Optimierung
- Stoffstrombündelung und -vermarktung
- Aufbereitung mit modernen Anlagentechnologien
Interne Logistik und Behältermanagement
- Gestellung aller Behältergrößen (Umleer-, Absetz-, Abrollcontainer)
- On-Site-Logistik: Routenzug, Stapler, Containerhandling
- Saugwagendienstleistungen
- Kostenstellenbezogene Erfassung über eNature (behältergrößenunabhängig)
Wertstoffsammelzentren
- Betrieb zentraler Abfallsammelplätze
- Umladung, Verdichtung, Bedienung technischer Anlagen (Pressen, Shredder, Entwässerung)
- Kennzeichnung, Kontrolle, Freigabeprozesse
- Unterstützung bei Analysen und Abfallzuordnung
Operative Prozesskette (TWM-Kern)
- Sortenreine Erfassung
- On-demand- oder zyklische Abholung
- Barcode-Scan und Dokumentation
- Transportpapiere, Lieferscheine, Abrechnung
- Übergabe in Entsorgungs- und Verwertungswege
Digitale Unterstützung und Sensorik
- Füllstandssensorik („smarte Behälter“): stündliche Daten, Gateway-Anbindung
- Dashboard zur Füllstandvisualisierung (Kartenansicht)
- Start mit ausgewählten Behältern in definierten Bereichen
Weitere Dienstleistungen:
Veolia Gebäudeservice
Als Ergänzung zum Total Waste Management bietet Veolia branchenübergreifend professionelle Gebäudedienstleistungen und sorgt für reibungslose Abläufe außerhalb Ihrer Kerntätigkeit.
Veolia Industrieservice
Veolia unterstützt Industrieunternehmen unabhängig von Abfallmanagement mit prozessnahen technischen Dienstleistungen und sorgt dafür, dass Anlagen, Infrastruktur und Betriebsumgebung zuverlässig funktionieren.
Ihr Ansprechpartner:
Klaus Wollner
Projektleiter Vertrieb Total Waste Management
Veolia Solutions Deutschland GmbH
Telefon: +49 173 5954322
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