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📅 Veröffentlicht: 3. Juli 2025
Veolia wandelt Abfälle, die nicht mehr recycelt werden können, in Ersatzbrennstoffe um, die für die Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt werden können. Damit bietet das Unternehmen insbesondere der energieintensiven Industrie, wie etwa Zement- oder Papierproduzenten, sowie Kommunen für ihre Wärmeplanung eine Alternative zu natürlichen Primärenergieträgern wie Erdöl, Erdgas oder Kohle – und trägt zur Dekarbonisierung bei.
Deutschland steckt mitten in einer tiefgreifenden Transformation seiner Energieversorgung – mit dem Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Bundesregierung auf den Kohleausstieg bis spätestens 2038 und den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts soll laut aktualisiertem „Nationalen Energie- und Klimaplan“ (NECP) der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch auf 41 Prozent steigen. 80 Prozent des Stromverbrauchs und 27 Prozent der Wärmeenergie sollen bis 2030 aus erneuerbaren Energien stammen – und Deutschland soll damit gleichzeitig unabhängiger von Brennstoffimporten werden. Derzeit werden noch immer rund 70 Prozent der in Deutschland eingesetzten Primärenergie importiert, wobei dieser Anteil fast ausschließlich fossile Energieträger umfasst.
Für energieintensive Industriezweige wie die Zement-, Papier-, Chemie- und Nahrungsmittelindustrie bedeutet die Transformation der Energieversorgung einen tiefgreifenden strukturellen Wandel. Die Branchen sind in hohem Maße auf eine zuverlässige, bezahlbare und zugleich emissionsarme Energieversorgung angewiesen – nicht nur zur Stromgewinnung, sondern insbesondere auch zur Gewinnung von Prozesswärme und Prozessdampf auf sehr hohen Temperaturen. Der steigende CO2-Preis im europäischen Emissionshandelssystem, strengere Umweltauflagen und der Ruf der Kunden nach mehr Nachhaltigkeit erhöhen außerdem den Druck auf Unternehmen, klimafreundliche Alternativen zu fossilen Energieträgern zu finden. Dabei liegt die besondere Herausforderung darin, dass bei einigen Industrien eine direkte oder indirekte Elektrifizierung oder die Nutzung von (Primär-)Biomasse nicht immer umsetzbar ist.
In diesem Kontext gewinnen Ersatzbrennstoffe (EBS) zunehmend an Bedeutung. Sie bieten die Möglichkeit, fossile Energieträger wie Kohle oder Erdgas zu ersetzen und Deutschland unabhängiger von Importen zu machen. Erzeugt werden EBS aus Abfällen, die nicht weiter stofflich oder rohstofflich verwertet werden – also aus jenen Abfällen, die nicht recycelt werden. Beim Einsatz von EBS nach besonderen Qualitätskriterien spricht man von einer hochwertigen energetischen Verwertung. Der Einsatz von EBS als lokalem Rohstoff kann helfen, die CO2-Bilanz industrieller Prozesse zu verbessern, Versorgungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig gesetzliche Vorgaben, etwa aus dem Klimaschutzgesetz, zu erfüllen. Als einer der größten EBS-Aufbereiter auf dem deutschen Markt stellt Veolia Unternehmen und Kommunen den Ersatzbrennstoff kundengerecht sowie in der vom Abnehmer gewünschten Qualität zur Verfügung – und bietet damit eine Brücke zwischen Klimaschutz, Ressourcenschonung und Versorgungssicherheit.
Die fünf Ebenen der Abfallpyramide
und unsere Expertise im Prozess

Aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG):
Wenn Abfälle nicht mehr recycelt werden können, müssen sie dennoch nicht beseitigt werden. § 8 Abs. 3 KrWG stellt klar: Erreicht eine Verbrennungs- oder Mitverbrennungsanlage den in Anlage 2 Nr. R 1 definierten Wirkungsgrad, zählt die thermische Verwertung rechtlich als gleichwertig zur stofflichen Verwertung. Energie- und Wärmegewinnung aus Ersatzbrennstoffen darf damit fossile Brennstoffe ersetzen – ein relevanter Klimaschutzbeitrag, der in der Abfallhierarchie ausdrücklich als Stufe 4 („Energetische Verwertung“) verankert ist.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) können Sie hier einsehen:
Abfallhierarchie in der Praxis
Mit einem Leistungsspektrum, das die Ressourcenschonung ins Zentrum stellt, bietet Veolia Lösungen für mehrere drängende Herausforderungen unserer Zeit. Zu diesen Lösungen zählen insbesondere die Rückgewinnung von Wertstoffen aus Abfällen und der Aufbau einer CO2-neutralen Energie- und Wärmeversorgung aus Abfällen – beides mit dem Fokus auf regionale Wertschöpfung und laufende technologische Weiterentwicklung. Entsprechend stehen gemäß der im Kreislaufwirtschaftsgesetz festgeschriebenen fünfstufigen Abfallhierarchie die Vorbereitung zur Wiederverwertung und das Recycling von Abfällen bei Veolia immer an erster Stelle. Das zeigt sich beispielsweise im Kunststoff-, Metall- und Verpackungsrecycling oder der Altpapiererfassung.
Auch seitens der Gesetzgebung rücken Wiederverwertung und Recycling seit einigen Jahren immer stärker in den Fokus, etwa im Zuge des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, des Verpackungsgesetzes (VerpackG), EU-Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (PPWR), der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) oder der jüngst novellierten Bioabfallverordnung (BioAbfV).
Doch trotz aller Anstrengungen: Nach wie vor bleibt eine nicht unerhebliche Menge an Abfällen übrig, die nicht weiter stofflich verwertet werden können. Das gilt etwa auch für Sortierreste und Stoffstromanteile aus Recyclingprozessen, zum Beispiel solche aus Verbundwerkstoffen, aber auch für Abfälle, die falsch getrennt wurden und damit „kontaminiert“, also fürs Recycling unbrauchbar sind. Da stellt sich natürlich die Frage: Was tun mit diesen Abfällen, für die es schlichtweg eine praktikable Lösung vor Ort braucht? Die Antwort gibt die Abfallhierarchie aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz: Nach der Vorbereitung zur Wiederverwendung und dem Recycling gilt die thermische Verwertung als die effizienteste und umweltfreundlichste Abfallbehandlungsmethode.
Die thermische Verwertung von Ersatzbrennstoffen hat dabei gegenüber der Verbrennung von unbehandelten Abfällen verschiedene Vorteile: Zum einen wird der Heizwert durch die optimale Ausnutzung des Energiegehaltes der Ausgangsabfälle erhöht, zum anderen sorgt die Stör- und Schadstoffentfrachtung für eine sichere Verwertung. Entscheidend ist zudem die Qualität der Ersatzbrennstoffe, die von der Aufbereitung der Abfälle abhängt. Als einer der größten Anbieter, der pro Jahr 1,2 Millionen Tonnen Ersatzbrennstoffe herstellt, ist Veolia Experte für gleichbleibend hohe Qualität und liefert damit Brennstoffe für einen planbaren Verbrennungsprozess. Das Unternehmen bietet Industrie, Kraftwerksbetreibern und zukünftig auch Kommunen im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung professionell aufbereitete Ersatzbrennstoffe an und schneidet diese auf die jeweiligen Kundenanforderungen zu. Die Qualität der Ersatzbrennstoffe reicht von nieder- über mittel- hin zu hochkalorisch – je nach gewünschter Anwendung – wodurch sie fossile Brennstoffe ersetzen können. Der zusätzliche Mehrwert: Die bei der thermischen Verwertung entstehende unvermeidbare Abwärme kann direkt lokal für industrielle Prozesse genutzt und mögliche Überschüsse können sogar den Bürgerinnen und Bürgern im Umkreis, beispielsweise über Fernwärmenetze, zur Verfügung gestellt werden.

Ersatzbrennstoffe machen aus nicht recycelbaren Abfällen eine wertvolle Ressource. Sie entlasten die Umwelt, fördern die regionale Energieversorgung und unterstützen Industrie wie Kommunen beim Umbau ihrer Energiesysteme. Als Teil einer integrierten Kreislaufwirtschaft sind sie ein essenzieller Baustein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft.
Baustein in der kommunalen Wärmeplanung
Damit werden Ersatzbrennstoffe auch zu einem wichtigen Baustein in der kommunalen Wärmeplanung, die der größte Hebel auf dem Weg zu dekarbonisierten Wärmenetzen ist. Zurzeit heizt von den rund 41 Millionen Haushalten in Deutschland noch nahezu jeder zweite mit Gas und knapp jeder vierte mit Heizöl. Fernwärme macht aktuell rund 14 Prozent aus, jedoch wird diese bisher ebenfalls überwiegend aus fossilen Brennstoffen gewonnen.
Damit sich diese Zusammensetzung ändert, schreibt das Wärmeplanungsgesetz aus dem Dezember 2023 fest: „Der Anteil von Wärme aus erneuerbaren Energien, aus unvermeidbarer Abwärme oder einer Kombination hieraus an der jährlichen Nettowärmeerzeugung in Wärmenetzen soll ab dem 1. Januar 2030 im bundesweiten Mittel 50 Prozent betragen.“ Entsprechend sind die Kommunen dazu verpflichtet, in den nächsten Jahren Wärmepläne zu erarbeiten. Gemeindegebiete, in denen zum 1. Januar 2024 mehr als 100 000 Einwohner gemeldet waren, müssen die Pläne etwa bis Ende Juni 2026 vorlegen. Ersatzbrennstoffe als lokal verfügbarer Rohstoff können in die kommunale Wärmeplanung eingebunden werden – und zwar als Brückentechnologie, um den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien zu erleichtern und die CO2-Emissionen schrittweise zu senken.
Wie Ersatzbrennstoff entsteht
Aus Rest-, Gewerbe- und Verpackungsabfällen erstellen 15 Veolia Anlagen einen homogenen, hochkalorischen Ersatzbrennstoff. Drei zentrale Prozessschritte bereiten den Abfall für die thermische Verwertung vor.
Vorteile auf einen Blick

Effizienz
Erhöhung des Heizwertes und optimale Ausnutzung des Energiegehaltes der Ausgangsabfälle

Qualität
Gleichbleibende Qualität des Brennstoffes – für einen planbaren Verbrennungsprozess

Sicherheit
Sichere thermische Verwertung von Abfällen durch Stör- und Schadstoffentfrachtung
Weitere Informationen zu Ersatzbrennstoffen von Veolia erhalten Sie hier:
Ihr Ansprechpartner:
Bernd Meyer
Stoffstrommanager und Prokurist
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