Wasserrecycling: Fortschritt in Europa

Neue europäische Bestimmungen für Wasserrecycling treten in Kraft

Wasser ist eine nicht erneuerbare natürliche Ressource. Sie ist durch die Erderwärmung akut bedroht. Am 5. Mai 2020 wurden neue europäische Bestimmungen zur Verringerung von Wasserstress verabschiedet, die am 26. Juni 2023 in Kraft traten. Ziel ist es, gesetzlich festzulegen, wie aufbereitetes Abwasser wiederzuverwenden ist.

In den letzten Jahren erreichten Trockenperioden und Wasserknappheiten besorgniserregende Ausmaße, wobei Wasserressourcen immer größeren Risiken ausgesetzt sind. Einige europäische Länder bekommen die Auswirkungen von unvorhersehbaren Wetterbedingungen bereits zu spüren und haben Schritte zur Wiederverwertung aufbereiteten Abwassers unternommen. Dazu gehören die Länder im Mittelmeerraum, die aber unterschiedlich reagieren. Frankreich etwa  leidet unter zu strengen Vorschriften und dem Mangel an öffentlichem Bewusstsein. Hier werden lediglich 0,6 % des Abwassers wiederverwendet, während Italien 8 % des Wassers recycelt und Spanien 14 %.

Eine Reihe von extremen Wetterereignissen hat jedoch auch in Frankreich zu einem wachsenden Bewusstsein bezüglich des Problems und zu einer stärkeren Akzeptanz für die Abwasserwiederverwendung geführt. Das neue europäische Rahmenwerk fördert diese Technologie im Hinblick auf die Erhaltung von Grund- und Oberflächenwasserressourcen – zunächst im Bereich der landwirtschaftlichen Bewässerung, wobei weitere Nutzungszwecke laufend dazu kommen sollen. Als Pionier auf dem Gebiet ist Veolia davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist.


Erprobte Möglichkeiten der Wasserwiederverwendung

Gestützt auf seine international bewährten Fachkenntnisse hat das Unternehmen großes Interesse daran, seine Erfahrungen mit europäischen Entscheidungsträgern zu teilen. Nötig wäre ein klares und robustes (in Zusammenarbeit mit den Behörden zu definierendes) Geschäftsmodell für die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser. Es müsste kurzfristige Lösungen mit integriertem Wasserressourcenmanagement über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren kombinieren. So sollten Frankreich und Europa schließlich in der Lage sein, auf lokaler Ebene nachhaltiges Wassermanagement zu planen.

Vorteile

  • Alternative Quelle zur Verringerung von Wasserstress
  • Lösungen für langfristiges Management der verfügbaren Wassermengen
  • Ähnliche Qualität und Praktiken in den einzelnen Ländern
  • Potenzial für die Abwasserwiederverwendung in Frankreich: 1,6 Mrd. Kubikmeter
  • Europa holt gegenüber den USA, Australien und Israel auf.

1 Bewässerung: Teilgeklärtes Wasser, das aus verschiedenen Quellen wie behandeltem Abwasser, Oberflächenwasser oder leicht behandeltem Wasser stammt, kann für die Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen genutzt werden. Eine sachgemäße Behandlung und Überwachung des teilgeklärten Wassers sind dabei von entscheidender Bedeutung.

2 Industrielle Nutzung: In der Industrie wird Wasser beispielsweise zur Kühlung von Maschinen und Anlagen verwendet. Außerdem dient Wasser als Lösungsmittel, Reinigungsmittel oder als Bestandteil in chemischen Reaktionen. Wichtig ist, dass das verwendete Wasser den Anforderungen des spezifischen industriellen Prozesses entsprechen muss. 

3 Städtische Nutzung: Im städtischen Bereich wird Wasser in nicht trinkbarer Qualität ebenfalls zur Bewäserung verwendet. Es dient darüber hinaus unter Anderem zur Straßenreinigung, als Feuerlöschwasser und zum Betrieb von Klimanalagen.



Zu überwindende Hürden

1. 
Der Mythos von unbegrenzten Wasservorräten

2. 
Zu restriktive nationale Bestimmungen

3. 
Fehlendes Bewusstsein

4. 
Zurückhaltung der Behörden, insbesondere der Gesundheitsbehörden



Grenzen und Grauzonen

1. 
Eine Ausweitung der Nutzung auf nichtlandwirtschaftliche Bereiche ist nicht absehbar.

2. 
Es fehlen Pfade oder feste Zielvorgaben für die einzelnen Länder.

3. 
Welche Unterstützung für ein wirtschaftlich robustes Modell wird durch die Regierung bereitgestellt (ähnlich wie bei erneuerbaren Energien)?


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